Nachhaltig junge Fachkräfte halten und anziehen

Aus Positionen der FDP Sachsen
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Beschluss des 54. Landesparteitages der FDP Sachsen, Döbeln, 7. Mai 2022

Die FDP Sachsen erkennt, dass die Werbung, Entwicklung und die Bindung von jungen Fachkräften wichtig für den Erhalt und die Weiterentwicklung des wirtschaftlichen und sozialen Wohlstandes in Sachsen. Unter den Gesichtspunkten des fortschreitenden demografischen Wandels und dem bereitsvorherrschenden Fachkräftemangel sehen wir als Antwort auf diese Herausforderungen die Verbesserung der Attraktivität des Landes und des regionalen Arbeitsmarktes durch folgende Maßnahmen:

1. Transformation des Arbeitsmarktes unterstützen

Wir befinden uns in einem Übergang von einem Arbeitgeber- zu einem Arbeitnehmer-Arbeitsmarkt. Bei dieser Transformation soll die sächsische Wirtschaft in folgenden Punkten unterstützt werden: Der bestehende Ausbildungsberuf des/der Personaldienstleistungskaufmann/-frau (PDK) bezieht sich heute zu stark auf Überlappungen mit Vertrieb und Einlauf wie Kunden-Akquise und –Marketing. Das wichtige Konzept des Mitarbeiter- und Bewerbermarketings ist heute unterrepräsentiert. Ebenso wird ein zu starker Bezug zu Konzepten wie Arbeitnehmerüberlassung vorgenommen. Deshalb fordern wir entweder einen neuen Berufsabschluss oder eine Spezialisierung mittels neuer Fachrichtungen für den PDK. Die Bedeutung des Bewerber- und Mitarbeiter-Marketings sollte ebenso stärker in den Personalmanagements-Studiengängen Beachtung finden. Wirtschaftsnahe Informationen, die Zusammenarbeit zwischen Schule und Wirtschaft und Veranstaltungen für Schüler und Studierende sollen weiter ausgebaut werden. Eine intensive Berufsorientierung soll zu einem Muss an allen Oberschulen, Förderschulen und Gymnasien werden und nicht mehr abhängig sind, ob Schulleiter dies wollen. Messen wie die „KarriereStart“ sollen – statt bisher nur einmal – mehrmals im Jahr stattfinden. Weitere Themenbereiche wie Werksstudententätigkeiten, Möglichkeiten der Durchlässigkeit Studium/Berufsausbildung, Berufsausbildungenorientiert an Region und fachlichem Themenfeld sollen stärker beworben werden. Außerdem sind die Ausbildungsordnungen (AO) häufiger auf die Realität von Berufsbildern und Arbeitsmarkt anzupassen und die diesbezüglichenStrukturen zu straffen, um die duale Ausbildung weiter zu stärken.

2. Infrastruktur als Unterstützung

Der Nahverkehr, insbesondere auch in den Relationen für junge Berufstätige, muss weiter ausgebaut werden. Regionale Agglomerationen von Arbeitgebern müssen insbesondere mit Rücksicht auf Erreichbarkeit von Wohn- aber auch Bildungszentren und Mittelzentren ausgebaut werden. Insbesondere muss auch die ÖPNV-Erreichbarkeit von Berufsschulen bedacht werden, der Blockunterricht muss weiter ermöglicht werden und ein eLearning/Homeschooling-Angebot bedingungslos angeboten werden. Der landesweite Ausbau von Internetanschlüssen mit hohen Datenraten muss weiter forciert werden, um die Attraktivität als Wohn- und Arbeitsregion zu stärken bzw. in Hinsicht auf heutige Arbeitsrealitäten und Erwartungen potenzieller junger Nachwuchskräfte zu steigern.