Neue Wege in der Lehrerausbildung

Aus Positionen der FDP Sachsen
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Beschluss des 55. Landesparteitages der FDP Sachsen, Döbeln, 6. November 2022

Der Lehrermangel stellt trotz vielfältiger Bemühungen in den vergangenen Jahren nach wie vor ein großes Problem in Sachsen dar. Eine bedarfsgerechte Lehrerversorgung für den gesamten Freistaat bleibt die größte Herausforderung. Um perspektivisch ausreichend qualifizierten Nachwuchs für das sächsische Bildungssystem einstellen zu können, sind neue Wege in der Lehrerausbildung dringend notwendig. Dazu gehört, dass nicht nur grundlegend mehr, sondern auch verstärkt am Bedarf der konkreten Schularten und Fächer ausgebildet wird. Dafür ist es unerlässlich, die Studienabbruchquoten zu verringern und den Zugang zum Lehramt zu erleichtern.

Wir Freie Demokraten setzen uns deshalb dafür ein, dass:

  • die grundständige Lehrerausbildung für alle Schularten an den drei sächsischen Universitätsstandorten Leipzig, Dresden und Chemnitz gestärkt wird;
  • zusätzliche Ausbildungskapazitäten durch die Einrichtung von universitären Außenstellen an den Hochschulstandorten in Mittel-, Ost- und Westsachsen – analog der bereits bestehenden Kooperation zwischen der Universität Leipzig und der HAW Zwickau – geschaffen werden, um insbesondere sächsische Lehramtsstudenten möglichst heimatnah sowie gezielt in den Bedarfsregionen auszubilden;
  • die bestehenden Seiteneinstiegsprogramme für den Lehrerberuf standardisiertund weiter professionalisiert werden, damit interessierte Hochschulabsolventen je nach fachlicher und pädagogischer Qualifikation in unterschiedlichen Zeiträumen die Befähigung zum Lehramt erhalten können;
  • die akademischen Ausbildungsinhalte im Lehramtsstudium gestrafft und vermehrt anwendungsbezogene Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt werden, die für den späteren Unterrichtsalltag besonders relevant sind;
  • die Praxisnähe des Lehramtsstudiums durch die Einführung eines Praxissemesters sowie verpflichtende Praktika in den Bedarfsschularten gestärkt wird;
  • die Abbruchquoten im Lehramtsstudium durch stärkere Praxisnähe und den vermehrten Einsatz von Studienberatern, Tutoren und Mentoren gesenkt werden;
  • die Anreize für Lehramtsstudenten, später in den Bedarfsregionen und -fächern unterrichten, durch den Aufbau von Schulpartnerschaften sowie die Einführung von besonderen Stipendien- und Patenschaftsprogrammen – nach Vorbild des Sächsischen Hausarztstipendiums oder des FundaMINT-Lehramtsstipendiums der Telekom-Stiftung – zu erhöhen.